<< Transparenz

Zusammenfassende, kritische Würdigung des Beyond Budgeting Konzeptes

Beyond Budgeting wird präsentiert als ein neues Konzept zur Schaffung eines Führungssystems, das mögliche Unzulänglichkeiten der Budgetierung vermeidet und den Erfolgsfaktoren der Gegenwart besser gerecht werden soll.

Es wird von den Befürwortern nicht als Planungssystem betrachtet, sondern als ganzheitliches Management-Konzept gesehen. Bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass der Neuigkeitsgrad minimal ist. Die einzelnen Module und Ideen, aus denen sich Beyond Budgeting zusammensetzt, sind weitgehend bekannt.[1] Koordination durch Selbstabstimmung, Strategieentwicklung und Umsetzung mittels Balanced Scorecard, Prozesskostenrechnung oder Benchmarking sind nur einige wenige Beispiele dafür. Auch die scheinbar neue Idee der Trennung von Prognose- und Motivationsfunktion ist keine Innovation. Bereits 1974 wies Hopwood auf die Vorteile dieses Vorgehens hin.[2] Neu bei Beyond Budgeting ist lediglich die Kombination von verschiedenen Prinzipien und Instrumenten zu einem in sich weitgehend stimmigen Konzept.
Die Verfechter des Beyond Budgeting Konzeptes unterstreichen die universelle Einsetzbarkeit des Modells.[3] Dies kann jedoch nicht überzeugen da der erfolgreiche Einsatz von Beyond Budgeting an bestimmte Prämissen gebunden ist:[4]

Diese Prämissen schränken den Einsatz von Beyond Budgeting grundsätzlich ein. Dennoch ist Beyond Budgeting als Führungskonzept dazu geeignet, in Branchen hoher Dynamik, flexibel zu steuern. Marktnahe Teams können ohne bürokratische Prozesse auf Anforderungen des Marktes reagieren. Der dadurch gewonnene Zeitvorteil kann ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz sein. Es muss jedoch abgewogen werden, ob die sicherlich nicht unerheblichen Implementierungskosten gerechtfertigt sind.