<<Geschichte der Budgetierung - Auswirkungen auf Panung und Budgetierung>>

Ursprünge unternehmerischer Budgetierung

Die Ursprünge der unternehmerischen Budgetierung gehen auf die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück. Die Teilung der Arbeit in kleinste Einheiten im Zuge des Taylorismus erforderte nicht nur die Umgestaltung der Fertigung, sondern auch eine Trennung zwischen den ausführenden und koordinierenden Einheiten.[1]

Ziel der Budgetierung war es, auf die damals zunehmende Diversifizierung und steigende Komplexität von Großunternehmen wie General Motors, DuPont de Nemours, Siemens, Electricité de France oder Saint-Gobain zu reagieren und das Führungssystem anzupassen.[2] Das „Scientific Management“ Taylors betrachtet die Optimierung und Verbesserung der Effizienz der operativen Arbeitsabläufe aus einer technischen/ingenieurmäßigen Sicht. Das Budgetierungssystem hingegen geht der Ermittlung des Managementerfolgs und der Steuerung einer Management-Einheit aus einer wirtschaftlichen Perspektive nach.[3]
DuPont de Nemour hat bereits zwischen 1903 und 1910 einen Großteil der klassischen Management Methoden entwickelt, die später zum Standard der Unternehmensführung und –steuerung für Großunternehmen werden sollten.[4]
Die Suche nach neuen Koordinationsmethoden war eine Reaktion auf die zunehmende Komplexität der Unternehmen. General Motors war zu dieser Zeit ein stark dezentral organisiertes Unternehmen. Es zeigte sich, dass die überwiegend durch Selbstabstimmung, gesteuerten Geschäftseinheiten zunehmend Koordinationsprobleme aufgrund der gestiegenen Eigenkomplexität bekamen. Zur Komplexitätsreduktion wurde auf eine Steuerung durch Pläne und Budgets umgestellt.[5] Für eine weitere Verbreitung der Budgetierung sorgte 1922 James McKinsey mit seinem Buch “Budgetary Control“, in dem die Thematik erstmals umfassend und geschlossen behandelt wird.[6]
Während in den Anfängen Budgets nur zum Kostenmanagement und zur Ermittlung von Kapitalflüssen eingesetzt wurden, entwickelte sich die Budgetierung im Laufe der Jahre immer mehr zu einem multifunktionalen Instrument. Budgetierung wird in der heutigen Unternehmenspraxis u.a. zur Leistungsbewertung, Koordination, Prognose, Ressourcenallokation und zur Delegation von Entscheidungsautorität eingesetzt.[7]

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