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Unternehmensstrategie und Strategieprozess

„Prinzip 3: Mache Aktionsplanung zu einem umfassenden und kontinuierlichen Prozess." [1]

Das Beyond Budgeting Konzept sieht eine Trennung des Strategieplanungsprozesses vom normalen Geschäftsjahr vor, mit dem Ziel, die Strategieentwicklung zu einem kontinuierlichen Prozess zu machen.[2]

In Unternehmen, die ohne Budgets steuern, wurden zwei verschiedene Ansätze von Prozessen zur Unternehmensstrategie gefunden. Eine Gruppe baut auf verschiedene rollierende Strategiezyklen auf. Die Unternehmen Borealis und Rhodia nutzen beispielsweise einen mittelfristigen, strategischen Zyklus mit jährlicher Überprüfung sowie einen kurzfristigen, operativen Zyklus mit vierteljährlicher Überprüfung. Ähnlich wie bei der rollierenden Budgetierung (siehe 5.2.2.2) kann somit je nach Zeithorizont ein unterschiedlicher Detaillierungsgrad gewählt werden.[3]
Die zweite Gruppe sieht keinen kalendergebundenen Strategiezyklus vor. Das obere Management vertraut hier den einzelnen Profit Centern und überlässt die Planung von Verbesserungsmaßnahmen den lokalen Teams. In beiden Ansätzen wird sowohl die Strategieentwicklung als auch die Umsetzung an kundennahe Teams übertragen.[4] Das Management der Gruppe ist dabei nicht unbeteiligt. Ihnen fällt die Aufgabe zu, grundsätzliche Rahmenbedingungen zu definieren, wie beispielsweise die Stoßrichtung oder Grenzen. Des Weiteren sind sie dafür zuständig, die Pläne der Einheiten zu hinterfragen und Risiken aufzuzeigen. Dennoch sollen sie nur informativ einschreiten und die endgültige Entscheidung den dezentralen Einheiten überlassen. Wenn Entscheidungen jedoch eine existenzgefährdende Größenordnung annehmen, so ist ein Veto-Recht der Firmenzentrale anzuraten.[4]