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Balanced Scorecard - Leistungsmanagement

Die Balanced Scorecard spielt bei Borealis im Rahmen des Leistungsmanagements eine große Rolle. Im Gegensatz zur traditionellen Budgetierung ist der Blick auf eine ausgewogene Mischung finanzieller und nicht-finanzieller Aspekte der Unternehmensleistung gerichtet.

Die Kennzahlen der Scorecard Perspektiven, Finanzen, Kunden, internen Prozesse sowie interne Weiterbildung und Wachstum, sind durch Ursache-Wirkungszusammenhänge miteinander verbunden. Dadurch können Strategien in operative Maßnahmen überführt werden.
Die Balanced Scorecard wird bei Borealis dazu genutzt, mittelfristige Ziele zu definieren, die Strategie abzubilden, strategische Initiativen zu managen und deren Zielerreichungsgrad zu messen.

Bei Borealis kommen verschiedene Balanced Scorecards zum Einsatz. Auf Gruppenebene wird die Balanced Scorecard verwendet, um die Unternehmensstrategie und Gesamtleistung zu managen. Für die unteren Hierarchieebenen werden eigene Scorecards geführt. Die einzelnen Geschäftseinheiten sind „Owner“ der jeweiligen Balanced Scorecard und entwickeln selbstständig Strategien zur Erreichung der Unternehmensziele.
Die Zieldefinitionen erfolgen relativ zu den Wettbewerbsleistungen. Das Ziel im Rahmen einer Wachstumsstrategie würde beispielsweise definiert als „One of top 4 globally – but more focused“ oder „The global leader in Performance Products“.[1] Solche Ziele werden dann im Rahmen der vier Scorecard Perspektiven zu Einzelzielen konkretisiert. Tab. 4 führt die einzelnen Kennzahlen der unterschiedlichen Perspektiven auf.

 

Financial
- Relative Opr. Profit
- Sales Volume
- Fixed Costs
- Cash Costs / T

 

Customer
- Claims Frequency
- Market Related
Production Loss

BSC

Internal Business Process
- Quality Loss
- TRI Frequency
- Borstar Project
Milestones

 

Internal Learning & Growth
- Human Capital Index
- Training Days

 

Tab.4 Balanced Scorecard bei Borealis[2]

Das Management bestimmt die Ziele der einzelnen Kennzahlen relativ zum Wettbewerb. Die Zielerreichung wird durch Benchmarking ermittelt. Bajarte Bogsnes, seinerzeit head of corporate control bei Borealis, erläutert: „Ziele werden entweder in Relation zum Wettbewerb oder zu best practice - Beispielen gesetzt. Wir führen umfassendes Benchmarking auf alles, angefangen von den Produktions- bis hin zu den Gemeinkosten, durch, sowohl extern als auch intern. Der Benchmarking Prozess ersetzt auch die meisten internen Verhandlungen. Sobald wir uns darüber einig sind, mit wem wir uns vergleichen und wo wir im Vergleich zum Benchmark stehen sollten, setzt sich das Ziel von selbst. Und normalerweise ist das Ziel härter als das alte, intern verhandelte. Manager wollen normalerweise nicht am Tabellenende stehen.“[3]

Das Bonussystem der Top-Manager baut auf dem Kennzahlensystem auf. 50 Prozent des Bonuses bezieht sich auf die Unternehmens-Scorecard und 50 Prozent auf die Scorecard der jeweiligen Geschäftseinheit. Das schafft zusätzliche Anreize, übergeordnete Ziele zu verfolgen.